Entscheiden Sie sich zwischen Self-Publishing und traditionellem Verlagswesen, je nachdem, was profitabler ist? Dieser umfassende Leitfaden befasst sich mit den tatsächlichen Kosten, den potenziellen Einnahmen des Autors und entscheidenden Faktoren, die von Erstautoren oft übersehen werden. Holen Sie sich den datengestützten Vergleich, den Sie brauchen, um die klügste finanzielle Entscheidung für die Veröffentlichung Ihres Buches zu treffen.
Weder das Self-Publishing noch das traditionelle Verlagswesen garantieren insgesamt höhere Gewinne. Self-Publishing bringt in der Regel höhere Tantiemen (35-70%+), erfordert jedoch erhebliche Vorabinvestitionen ($2k-$5k+ für die Produktion plus Marketing) und die volle Verantwortung des Autors für das Marketing. Das traditionelle Verlagswesen erspart dem Autor die Produktionskosten (und bietet möglicherweise einen Vorschuss von $2k-$15k), bietet aber sehr niedrige Tantiemen (4-15%) und ist ein viel langsamerer Prozess mit weniger Kontrolle durch den Autor. Die tatsächliche Rentabilität hängt von Faktoren wie dem Genre, der Marketingeffizienz, den Anfangsinvestitionen und den Zielen des Autors ab.
Doch der Vergleich von Vorschüssen und Tantiemen kratzt nur an der Oberfläche. Entdecken Sie die entscheidenden Einblicke in versteckte Kosten, den tatsächlichen Marketingaufwand und wie das Genre Ihres Buches sich dramatisch darauf auswirkt, welcher Weg den besten Weg zur Maximierung Ihrer Autoreneinnahmen bietet. Lesen Sie weiter, um den praktischen Rahmen für eine kluge Wahl zu erhalten.
Die zwei Wege der Veröffentlichung: Ein direkter finanzieller und praktischer Vergleich
Um herauszufinden, welcher Weg für Sie profitabler sein könnte, sollten wir die typischen finanziellen Gegebenheiten und praktischen Erwägungen sowohl des traditionellen als auch des Self-Publishing auf dem Markt aufschlüsseln.
Traditionelles Publizieren: Der Weg des Erbes
Dies ist der Weg, den sich die meisten Menschen vorstellen, wenn sie an eine Veröffentlichung denken, obwohl es wichtig ist, den Unterschied zwischen Drucken vs. Veröffentlichen.
Im Wesentlichen schlagen Sie (oder häufiger Ihr Literaturagent) Ihr Manuskript den Verlagen vor. Wird Ihr Buch angenommen, investiert der Verlag in die Herstellung, den Vertrieb und (in gewissem Umfang) in die Vermarktung Ihres Buches.
Das Geld: Vorschüsse und Tantiemen
- Vorschusszahlungen: Wenn ein Verlag Ihr Buch erwirbt, bietet er in der Regel einen Vorschuss auf künftige Tantiemen an. Für einen Erstautor liegt dieser Betrag oft zwischen $2.000 und $15.000, manchmal aber auch bei $0, insbesondere bei kleineren Verlagen. Betrachten Sie dies als eine Vorauszahlung; Sie erhalten erst dann weitere Tantiemen, wenn Ihre Buchverkäufe diesen Anfangsbetrag wieder eingebracht haben (ein Prozess, der "Earning Out" genannt wird). Denken Sie daran: Wenn Sie einen Literaturagenten haben (was bei großen Verlagen in der Regel erforderlich ist), nimmt dieser in der Regel eine Provision von 15% auf diesen Vorschuss und künftige Tantiemen.
- Honorarsätze: Sobald Ihr Vorschuss ausbezahlt ist, erhalten Sie die Tantiemen. Diese Preise sind in der Regel niedriger: Sie liegen zwischen 4% und 15% für gedruckte Bücher (oft auf der Grundlage des Nettopreises, den der Verlag erhält, und nicht des Einbandpreises) und in der Regel zwischen 20% und 30% für elektronische Bücher.
- Zahlungsfristen: Erwarten Sie keinen schnellen Geldfluss. Lizenzgebühren werden in der Regel halbjährlich oder jährlich gezahlt, und es gibt oft eine Verzögerung bei der Berichterstattung, d. h. Sie können 6-12 Monate nach dem Verkauf warten, bis Sie die Zahlung erhalten.
- Vorlaufkosten für den Autor: Technisch gesehen werden die Produktionskosten (Lektorat, Gestaltung, Druck) vom Verlag übernommen, was bedeutet, dass Sie keine direkten finanziellen Vorleistungen erbringen müssen. Der Zeitaufwand für die Suche nach Agenten, das Verfassen von Bewerbungsschreiben und das möglicherweise jahrelange Warten auf Antworten ist jedoch erheblich. In zunehmendem Maße wird auch von traditionell veröffentlichten Autoren erwartet, dass sie sich aktiv an ihren eigenen Marketingbemühungen beteiligen (und diese manchmal auch finanzieren).
- Wichtige Vor- und Nachteile:
- Vorteile: Die Möglichkeit einer größeren Verbreitung, einschließlich physischer Buchhandlungen, das Prestige, von einem bekannten Verlag ausgewählt zu werden, keine direkten Produktionskosten, ein professionelles Team, das sich um Lektorat und Gestaltung kümmert.
- Nachteile: Extrem wettbewerbsintensive und hohe Ablehnungsquoten, sehr langsamer Prozess (oft 2-3 Jahre von der Unterzeichnung bis zur Veröffentlichung), niedrige Tantiemen, Verlust der kreativen und geschäftlichen Kontrolle, oft minimaler Marketingschub für Debütautoren.
Self-Publishing: Der Weg des Unternehmers
Hier sind Sie der Verleger und übernehmen die Verantwortung, die in einem umfassenden Leitfaden für das Selbstverlagswesen.
Sie verwalten oder beauftragen Freiberufler für jeden Schritt - Lektorat, Umschlaggestaltung, Formatierung, Einrichtung des Vertriebs (z. B. Amazon KDP oder IngramSpark) und alle Marketing- und Werbeaktivitäten.
Das Geld: Kosten & Lizenzgebühren
- Vorabkosten (vom Autor finanziert): Sie zahlen für alles, bevor Sie einen einzigen Dollar verdienen. Typische geschätzte Kosten auf dem US-Markt sind:
- Bearbeitung: $1,500 - $4,500+ (je nach Länge und benötigtem Niveau)
- Umschlaggestaltung: $200 - $800+ (professionelles Design ist entscheidend)
- Formatierung: $50 - $750+ (für E-Book- und Print-Layouts)
- Marketing und Werbung: $0 bis potenziell $15.000+ jährlich (vor allem, wenn man sich auf Anzeigen verlässt). Das Verständnis für den vollen Umfang der Self-Publishing-Kosten zeigt, dass ein realistisches Budget für eine professionelle Markteinführung oft bei $2.000 - $5.000 beginnt, ohne größere Werbeausgaben.
- Honorarsätze: Dies ist der Punkt, an dem das Self-Publishing auf dem Papier glänzt. Plattformen wie Amazon KDP bieten 35% oder 70% Tantiemen für E-Books (je nach Preis und Gebiet). Die Tantiemen für Print-on-Demand sind in der Regel niedriger. Direktverkäufe über Ihre eigene Website können 90% oder mehr einbringen. Seien Sie sich jedoch bewusst, dass der beworbene Satz (z. B. 70%) nicht Ihre endgültigen Einnahmen sind; Plattformgebühren, Lieferkosten (für E-Books), Steuern und unterschiedliche internationale Preise reduzieren den tatsächlichen Prozentsatz, der möglicherweise näher an einem Durchschnitt von 40-50% von den großen Plattformen liegt.
- Zahlungsfristen: In der Regel geht es viel schneller, denn Plattformen wie KDP zahlen monatlich aus, etwa 60 Tage nach dem Ende des Monats, in dem die Verkäufe stattgefunden haben.
- Wichtige Vor- und Nachteile:
- Vorteile: Volle kreative und geschäftliche Kontrolle, viel schnellere Markteinführung (Wochen oder Monate), deutlich höhere Lizenzgebühren pro Verkauf, direkter Zugang zu Verkaufsdaten.
- Nachteile: RErfordert erhebliche Vorabinvestitionen und finanzielle Risiken (Lernen wie Sie Ihr Budget für Self-Publishing kontrollieren können ist entscheidend), Sie tragen 100% des Arbeitsaufwands oder der Einstellungskosten, der Vertrieb erfolgt in erster Linie online (die Platzierung im Buchhandel ist selten und schwierig), es sind starke Marketing- und Geschäftskenntnisse erforderlich, die durchschnittlichen Verkaufszahlen können sehr niedrig sein (viele Bücher verkaufen sich weniger als 100 Mal).
Auf einen Blick: Schnellvergleichstabelle
Merkmal | Traditionelle Veröffentlichung | Self-Publishing |
---|---|---|
Vorabkosten: | Im Allgemeinen $0 (Autor Zeitinvestition) | $2.000 - $5.000+ (vom Autor finanziert) |
Gebührensatz: | Niedrig (4-15% Print, 20-30% Ebook) | Hoch (35-70%+ Potenzial, stark schwankend) |
Vorschuss?: | Ja (in der Regel $2k-$15k für das Debüt) | Nein |
Zeit bis zur Markteinführung: | Sehr langsam (2-3+ Jahre nach dem Abschluss) | Schnell (Wochen/Monate) |
Kreative Kontrolle: | Niedrig | Hoch / Gesamt |
Vertrieb: | Potenziell breit (Online & Buchhandel) | Hauptsächlich online |
Marketing-Belastung: | Gemeinsame (aber oft minimale Autorenunterstützung) | 100% Autor Verantwortung |
Jenseits der Zahlen: Kritische Einblicke für Ihre Entscheidung
Während die finanziellen Vergleiche eine Grundlage bilden, haben mehrere weniger offensichtliche Faktoren einen erheblichen Einfluss darauf, welcher Weg für Sie letztendlich profitabler und geeigneter sein könnte. Lassen Sie uns einige tiefere Einblicke gewinnen.
Einsicht #1: Was bedeutet "Gewinn" wirklich? Das Buch als Werkzeug vs. Produkt
Ist es Ihr primäres Ziel, direkt mit dem Buchverkauf Geld zu verdienen, oder könnte Ihr Buch auch einem anderen Zweck dienen? Für viele Autoren, vor allem im Bereich der Sachliteratur (z. B. Wirtschaft, Selbsthilfe, Coaching), ist das Buch selbst nicht das Haupteinnahmezentrum. Stattdessen fungiert es als leistungsstarkes Marketinginstrument - eine "Super-Visitenkarte" -, das Autorität schafft, Leads generiert und Kunden für höherpreisige Dienstleistungen wie Beratung, Kurse oder Vorträge anzieht.
Wenn dies nach Ihrer Strategie klingt, bietet das Self-Publishing oft einen deutlichen Vorteil. Dank seiner Schnelligkeit können Sie das Buch schnell auf den Markt bringen, damit es mit den Unternehmenszielen übereinstimmt. Da Sie die volle Kontrolle über Inhalte und Marketing haben, können Sie die Botschaft genau anpassen. Außerdem können Sie Leserinformationen (z. B. E-Mail-Adressen) direkt erfassen, um Leads zu pflegen. Die langen Fristen und die mangelnde Kontrolle im traditionellen Verlagswesen können diesen "Buch-als-Werkzeug"-Ansatz behindern.
Insight #2: Die wahren Kosten des "Scheiterns" - Abwägung zwischen finanziellem Verlust und verlorener Zeit und Gelegenheit
Niemand denkt gerne daran, aber was passiert, wenn sich Ihr Buch nicht gut verkauft? Die Art des Verlustes, den Sie erleiden, unterscheidet sich erheblich zwischen den beiden Wegen:
- Scheitern im Self-Publishing: Die Hauptkosten sind direkte finanzielle Verluste. Das Geld, das Sie für das Lektorat, die Umschlaggestaltung und die Werbung ausgegeben haben, ist weg, was sich erheblich auf Ihre Finanzen auswirken kann. Ein schlecht produziertes Buch kann auch Ihrem Ruf schaden.
- Versagen des traditionellen Verlagswesens: Die Hauptkosten sind verlorene Zeit (möglicherweise jahrelanges Anfragen und Warten) und verpasste Chancen (Sie hätten das nächste Buch schreiben oder ein Self-Publishing betreiben können). Eine Absage tut zwar weh, aber Sie haben in der Regel nicht Ihr eigenes Geld für die Produktion verloren.
Überlegen Sie, welche Art von Risiko für Sie als Erstautor überschaubarer ist, insbesondere wenn Sie mit einem begrenzten Budget arbeiten.
Einsicht #3: Marketing Reality Check - Sie sind der CMO, unabhängig von Ihrem Weg
Traditionelle Verlage führen selten umfangreiche Marketingkampagnen für Debütautoren durch. Sie kümmern sich zwar um den Vertrieb und einige Katalogeinträge, aber die schwere Arbeit, ein Publikum aufzubauen und den Absatz zu fördern, liegt weitgehend bei Ihnen.
Beim Self-Publishing wird dies ganz einfach deutlich: Sie sind 100% für die Vermarktung verantwortlich. Dies erfordert die Entwicklung von Fähigkeiten in Bereichen wie soziale Medien, Aufbau von E-Mail-Listen, potenzielle Anzeigenschaltung und das Verständnis von Verkaufsanalysen.
Wie der Bestsellerautor Mark Dawson vorschlägt, der sich selbst verlegt hat, Die Beherrschung von Tools wie Amazon Ads wird zunehmend zu einer "Voraussetzung" für die Sichtbarkeit auf dem überfüllten Markt.
Unabhängig davon, ob Sie Ihr Buch im Selbstverlag oder auf traditionellem Weg veröffentlichen, sollten Sie viel Zeit und möglicherweise auch Geld investieren, um die Leser auf Ihr Buch aufmerksam zu machen.
Einsicht #4: Auf das Genre kommt es an - Folgen Sie den Lesern (und dem Geld)
Der optimale Veröffentlichungsweg kann auch stark vom Genre Ihres Buches abhängen. Die Erwartungen und Kaufgewohnheiten der Leser sind sehr unterschiedlich:
- Genres, die im Self-Publishing florieren: Viele Genres wie Romance, LitRPG, Cozy Mysteries und bestimmte Arten von Thrillern haben eine große Online-Leserschaft, insbesondere in Ökosystemen wie Amazons Kindle Unlimited. Die Leser konsumieren die Bücher oft schnell und folgen produktiven Autoren. Das Self-Publishing ermöglicht es den Autoren, diese Nachfrage schnell und direkt zu befriedigen.
- Genres, die oft vom traditionellen Verlagswesen profitieren: Literarische Belletristik, komplexe Sachbücher, die einer wissenschaftlichen oder kritischen Bewertung bedürfen, Bilderbücher für Kinder (abhängig von der Qualität der Illustrationen und der Entdeckung durch den Buchhandel) und einige historische Werke profitieren vielleicht immer noch mehr von dem Imprimatur eines traditionellen Verlags, der redaktionellen Strenge und dem potenziellen Zugang zu Rezensenten und physischen Vertriebskanälen.
Umsetzbarer Tipp: Recherchieren Sie die umsatzstärksten Autoren Ihres Genres auf dem US-Markt. Wie werden die meisten von ihnen veröffentlicht? Es ist wichtig, das spezifische Ökosystem Ihres Genres zu verstehen.
Insight #5: Navigieren durch hybrides Publizieren und Service-Provider
Möglicherweise stoßen Sie auf "hybride" Verlage oder Unternehmen, die gegen eine Gebühr Verlagspakete anbieten. Sie sollten wissen, dass die meisten dieser Verlage nach einem Dienstleistungsmodell arbeiten: Ihre Haupteinnahmequelle ist die von Ihnen gezahlte Gebühr, nicht unbedingt der Buchverkauf. Sie bieten Dienstleistungen wie Bearbeitung, Design und manchmal auch Unterstützung bei der Verbreitung an und stellen damit eine mögliche Abkürzung und ein professionelles Paket dar.
Die Rentabilität Ihrer Investition ist jedoch ungewiss und hängt stark von der Qualität des Anbieters und Ihren kontinuierlichen Marketingbemühungen ab. Es eignet sich am besten für Autoren mit einem bestimmten Budget, denen Schnelligkeit und ein professionell geführter Prozess wichtiger sind als die Maximierung ihres individuellen Honoraranteils oder das Erlernen der Feinheiten selbst. Prüfen Sie diese Anbieter sehr sorgfältig bevor sie sich verpflichten, vielleicht anhand von Richtlinien von Überwachungsorganisationen wie der Alliance of Independent Authors.
Ihre Wahl treffen: Ein praktischer Rahmen
Nun, da Sie die Finanzmodelle, die praktischen Gegebenheiten und die tieferen Überlegungen kennen, wie entscheiden Sie nun, welcher Weg für Ihr erstes Buch der beste ist? Gehen wir einen Rahmen durch, der sich an Ihrer persönlichen Situation orientiert.
Bewerten Sie Ihre Ressourcen und Prioritäten
Seien Sie ehrlich zu sich selbst, wenn Sie über diese wichtigen Fragen nachdenken:
- Wie hoch ist Ihr realistisches Vorab-Budget?
Können Sie bequem $2.000 - $5.000 oder mehr in Lektorat, Coverdesign und anfängliches Marketing investieren, die für ein professionelles Self-Publishing erforderlich sind, ohne eine sofortige Rendite zu erwarten? Oder ist eine Option ohne Vorlaufkosten (traditionell) im Moment unerlässlich? - Wie viel Zeit können Sie über das Schreiben hinaus aufwenden?
Self-Publishing erfordert viel Zeit für die Verwaltung des Prozesses, das Erlernen neuer Fähigkeiten und kontinuierliches Marketing. Haben Sie neben dem Schreiben und anderen Verpflichtungen im Leben noch die Zeit dafür? - Sind Sie bereit, Unternehmer zu werden?
Self-Publishing bedeutet, ein kleines Unternehmen zu führen. Sind Sie begeistert von der Aussicht, Marketing zu lernen, Verkaufsdaten zu analysieren und Freiberufler zu verwalten? Oder gefällt Ihnen der Gedanke, sich ausschließlich auf das Schreiben zu konzentrieren, während sich jemand anderes um die geschäftlichen Belange kümmert (auch wenn Sie weniger Kontrolle haben), besser? - Was ist wirklich am wichtigsten? Kontrolle oder Validierung/Verteilung?
Ist es wichtig, das letzte Wort über jeden Aspekt Ihres Buches zu haben? Oder hat die potenzielle Bestätigung durch einen traditionellen Verlag und der Zugang zu physischen Buchhandlungen höhere Priorität, auch wenn dies geringere Tantiemen und weniger Kontrolle bedeutet? - Wie hoch ist Ihre Risikotoleranz?
Fühlen Sie sich wohler, wenn Sie im Voraus Kapital für potenziell höhere Erträge riskieren (Self-Publishing)? Oder riskieren Sie lieber Zeit und mögliche Ablehnung für einen Weg ohne direkten finanziellen Aufwand für die Produktion (traditionell)?
Wenn Sie diese Fragen offen beantworten, werden Sie sich wahrscheinlich eher für den einen oder anderen Weg entscheiden.
Strategien zur Risikominderung
Für welchen Weg Sie sich auch entscheiden, Sie können Maßnahmen ergreifen, um mögliche Nachteile zu minimieren:
Wenn Sie sich für Self-Publishing entscheiden:
- Schlank anfangen: Wenn das Budget knapp ist, sollten Sie einer professionellen Bearbeitung den Vorzug geben. Kosten für die Gestaltung des Buchumschlags für ein überzeugendes Cover - diese sind für die Glaubwürdigkeit nicht verhandelbar. Möglicherweise können Sie die Formatierung zunächst selbst vornehmen oder kostengünstigere Tools verwenden.
- Bauen Sie Ihre E-Mail-Liste frühzeitig auf: Beginnen Sie damit, E-Mails von interessierten Lesern zu sammeln, bevor Sie starten - ein grundlegender Schritt, der in den Leitfäden für Autoren von E-Mail-Marketing-Experten. So haben Sie einen direkten Draht zur Werbung, den Sie vollständig kontrollieren können.
- Lernen Sie Marketing schrittweise: Fühlen Sie sich nicht unter Druck gesetzt, alles auf einmal zu beherrschen. Beginnen Sie mit kostenlosen oder kostengünstigen Methoden (Engagement in sozialen Medien, Kontaktaufnahme mit relevanten Bloggern) und lernen Sie nach und nach bezahlte Anzeigen (wie Amazon Ads) kennen.
- Setzen Sie Beta-Leser ein: Holen Sie sich vor der Veröffentlichung Feedback von vertrauenswürdigen Lesern, um Fehler zu finden und das Manuskript zu verbessern.
Wenn Sie eine traditionelle Veröffentlichung anstreben:
- Machen Sie Ihre Hausaufgaben: Recherchieren Sie gründlich nach Literaturagenturen, die Ihr spezielles Genre vertreten und über eine gute Erfolgsbilanz verfügen. Gestalten Sie Ihre Anschreiben persönlich.
- Perfektionieren Sie Ihre Einreichung: Stellen Sie sicher, dass Ihr Anschreiben, Ihr Exposé und Ihre ersten Kapitel perfekt ausgearbeitet sind. Der erste Eindruck zählt.
- Verstehen Sie den Vertrag: Wenn Sie ein Angebot erhalten, prüfen Sie den Vertrag sorgfältig (idealerweise mit Unterstützung eines Maklers oder Rechtsbeistands) hinsichtlich der Rechte, der Honorarklauseln und der Kündigungsbedingungen.
- Haben Sie einen Plan B: Setzen Sie sich einen realistischen Zeitrahmen für Anfragen (z. B. 6-12 Monate). Wenn Sie innerhalb dieses Zeitfensters keine Vertretung bekommen, sollten Sie sich darauf einstellen, dass Sie Ihr Buch neu bewerten und möglicherweise zum Selbstverlag wechseln müssen.
Umsetzbare nächste Schritte: Von der Entscheidung zur Veröffentlichung
Fühlen Sie sich klarer darüber, welcher Weg der richtige für Sie sein könnte? Prima! Entscheidungsschwierigkeiten sind weit verbreitet, aber jetzt kommt es darauf an, den nächsten konkreten Schritt zu tun. Je nach Ihrer Neigung können Sie Folgendes tun:
Wenn Sie zum Self-Publishing tendieren...
- Forschungsplattformen: Tauchen Sie tiefer in Amazon KDP (Kindle Direct Publishing) und IngramSpark ein. Verstehen Sie deren Anforderungen, Tantiemenstrukturen und Vertriebsoptionen (KDP Select für Exklusivität vs. "Wide").
- Identifizieren Sie potenzielle Anbieter: Beginnen Sie mit der Suche nach seriösen freiberuflichen Lektoren (Entwicklung, Text, Korrekturlesen) und Umschlagdesignern. Marktplätze wie Reedsy oder Berufsverbände können gute Ausgangspunkte sein. Holen Sie Kostenvoranschläge ein, um Ihr Budget zu präzisieren.
- Treten Sie Autorengemeinschaften bei: Beteiligen Sie sich an Online-Foren oder -Gruppen (wie dem in Ihren Quellen erwähnten Subreddit r/selfpublish), um von den Erfahrungen anderer Indie-Autoren zu lernen und Fragen zu stellen.
- Beginnen Sie JETZT mit dem Aufbau Ihrer E-Mail-Liste: Noch bevor Ihr Buch fertig ist, sollten Sie eine einfache Landing Page oder Website erstellen, um E-Mail-Adressen von potenziellen Lesern zu sammeln, die sich für Ihr Werk oder Ihr Genre interessieren.
Wenn Sie sich dem traditionellen Verlagswesen zuneigen...
- Recherchieren Sie bei Literaturagenturen: Nutzen Sie Ressourcen wie QueryTracker, die Manuskript-Wunschliste (#MSWL in den sozialen Medien) und die Einreichungsrichtlinien der Verlage (einige kleinere Verlage akzeptieren Direkteinreichungen), um herauszufinden, welche Agenten Ihr spezielles Genre vertreten und derzeit für Anfragen offen sind.
- Perfektionieren Sie Ihr Einreichungspaket: Polieren Sie Ihr Bewerbungsschreiben, bis es glänzt. Schreiben Sie eine überzeugende Synopsis. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Anfangskapitel (normalerweise die ersten 3 oder ~50 Seiten) tadellos redigiert sind und Ihre beste Arbeit darstellen.
- Strategisch anfragen: Wenden Sie sich schubweise an Agenten (z. B. 5-10 auf einmal). Befolgen Sie die Einreichungsrichtlinien genau. Führen Sie akribisch Buch darüber, bei wem Sie wann angefragt haben.
- Legen Sie realistische Zeitpläne (und einen Plan B) fest: Machen Sie sich klar, dass Anfragen Zeit und Geduld erfordern. Legen Sie einen Zeitrahmen (z. B. 6-12 Monate) für gezielte Anfragen fest. Wenn Sie innerhalb dieses Zeitraums keine Vertretung erhalten, sollten Sie einen Plan bereithalten, der auch die Veröffentlichung im Selbstverlag beinhalten kann.
Schlussfolgerung: Rentabilität ist persönlich, treffen Sie eine informierte Entscheidung
Letztendlich hängt die Entscheidung, ob Self-Publishing oder traditionelles Publizieren profitabler ist, von Ihren individuellen Umständen ab. Wie wir bereits herausgefunden haben, gibt es keinen Universalsieger. Welcher Weg der beste ist, hängt ganz von Ihrer Definition von Erfolg, Ihrer finanziellen Situation, Ihrer Risikotoleranz, der Art Ihres Buches, Ihren Marketingfähigkeiten und Ihren langfristigen Karrierezielen ab.
Die wichtigste Erkenntnis ist nicht eine endgültige Antwort, sondern die Einsicht, dass der Erfolg auf beiden Wegen ein qualitativ hochwertiges Buch, eine strategische Herangehensweise an die geschäftliche Seite des Schreibens, hartnäckige Marketingbemühungen und die Aussicht auf den Aufbau einer Karriere und nicht nur die Einführung eines einzelnen Produkts erfordert.